1. Spaltlampenuntersuchung
Die Spaltlampenuntersuchung ist eine mikroskopische Untersuchung der vorderen und hinteren Augenabschnitte. Man kann damit Augenstrukturen mit bis zu 40-facher Vergrößerung betrachten. Die Untersuchung ist eine der wichtigsten und am häufigsten angewendeten Untersuchungen am Auge.
Wie funktioniert die Spaltlampenuntersuchung ?
An einem Mikroskop ist eine Lampe befestigt, die ein spaltförmiges Lichtbündel auf das Auge richtet. Dabei lässt sich die Richtung des Lichtstrahls verändern. Das Licht hat eine ähnliche Funktion wie Sonnenlicht, das durch ein kleines Fenster oder einen Spalt fällt und selbst feinen Staub in der Luft sichtbar macht. Mit speziellen Lupen und Kontaktgläsern lässt sich auch der Augenhintergrund beurteilen. Die Kopplung mit einer Kamera ermöglicht Fotobilder.
Wozu dient die Spaltlampenuntersuchung ?
Mit der Spaltlampe lassen sich verschiedene Erkrankungen unterschiedlicher Augenstrukturen erkennen, z.B:
Tränenfilm: Trockenes Auge
Bindehaut: Schäden, Entzündungen (Konjunktivitis)
Hornhaut: Verletzungen, Entzündungen, Veränderungen der Wölbung, Gewebeuntergang
Lederhaut: Verletzungen, Entzündungen, Ausdünnung, Abbauprozesse (Degeneration)
Linse: Linsentrübung (Katarakt), Form- und Lageveränderungen
Regenbogenhaut (Iris): Verletzungen, Entzündungen, Gefäßneubildungen, Fehlbildungen, Tumore
Glaskörper: Trübungen, Entzündungen
Netzhaut: Ablösung, Tumore, Gefäßerkrankungen, Entzündungen
Sehnerv: Entzündung, Grüner Star
In Verbindung mit einem Tonometer lässt sich der Augeninnendruck messen. Außerdem lassen sich Kontaktlinsen auf ihren korrekten Sitz prüfen.
Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten ?
Zur Beurteilung der hinteren Augenabschnitte ist zumeist das Weitstellen der Pupillen mit Augentropfen notwendig. Bei Untersuchungen mit Hornhautkontakt verhindert eine Betäubung der Hornhaut mit Augentropfen eventuell auftretende Schmerzen.
Wie läuft die Untersuchung ab ?
Der Kopf wird mithilfe einer Kinnstütze stabilisiert, sodass sich der Kopf während der Untersuchung nicht bewegt. Bei der Untersuchung wird ein Lichtstrahl auf das geöffnete Auge gerichtet, mit dem selbst kleinste Strukturen am Auge zu beurteilt werden können. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten.
Mögliche Komplikationen
Die Untersuchung ist nicht mit Nebenwirkungen oder Komplikationen verbunden.
Alternativen
Der Augenhintergrund lässt sich auch mit einem Augenspiegel (Funduskopie) beurteilen. Der Augeninnendruck kann kontaktfrei mit einem Luftstoß gemessen werden (Non-contact-Tonometer).
Kosten
Ist die Untersuchung medizinisch notwendig, übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse (GKV) die Kosten. Bei Beschwerden wird sie in der Regel routinemäßig vorgenommen. Fotos, die bei der Untersuchung gemacht werden, können als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) berechnet werden.